Hoch hinaus auf dem Dach der Deutschen Bank
Städtebau Investor plant große Erweiterung des Bestandsgebäudes an der Mörikestraße hinterm „Agnes“ mit 53 Mini-Appartements und 30 Wohnungen. Von Arnd Woletz
Göppingen, den 29. Juli 2023 | Mächtig ragt die Ostfassade des „Agnes“ in der Mörikestraße auf. Die Gebäude auf der gegenüber liegenden Seite ducken sich da förmlich weg. Zumindest im Fall der Deutsche-Bank-Filiale soll das nicht so bleiben. Der Investor Jan Watzl aus dem bayrischen Pöcking hat das 60er-Jahre-Gebäude von dem Kreditinstitut gekauft und will es in großem Stil erweitern und sanieren. Im Gestaltungsbeirat stellte er das Konzept kürzlich vor. Er habe sich auf die Revitalisierung alter Gebäude spezialisiert, berichtete Jan Watzl, auf dessen Internetseite auch ein Projekt auf dem Salacher Schachenmayr-Areal zu sehen ist. Das von der Deutschen Bank gebaute Haus in der Mörikestraße habe eine „tolle Bausubstanz“, meinte Jan Watzl.
„Es könnte für Göppingen ein Gewinn sein, dieses Gebäude zu entwickeln.“ – Professor Peter Cheret Vorsitzender des Gestaltungsbeirats
Das Kreditinstitut ist dort jetzt Mieter mit einem Vertrag bis 2029. Derzeit nutze die Bank die beiden unteren Geschosse des Bestandsbaus, wolle sich aber langfristig aufs Erdgeschoss zurückziehen, sagte Watzl. Dann soll unter seiner Regie im ersten und zweiten Obergeschoss eine Art Appartementhaus mit 53 Miniappartements entstehen, wo Firmen kurzfristig und vorübergehend Mitarbeiter unterbringen können. Dafür habe er bereits mit einem Anbieter solcher Service-Appartements, der Limehome Germany GmbH, einen Vertrag geschlossen.
Über diese drei Geschosse will Jan Watzl drei weitere Geschosse setzten, aus statischen Gründen wahrscheinlich in Holzbauweise. Die zusätzlichen Etagen sollen Wohnungen enthalten und einen großen Gemeinschafts-Dachgarten tragen. Südlich vom Bestandsbau, dort, wo jetzt die Parkplätze sind, plant Watzl einen ganz neuen siebengeschossigen turmartigen Kopfbau, der ebenfalls Neubauwohnungen umfasst. Geplant sind insgesamt 30 Wohnungen. Die Fläche würde sich wesentlich vergrößern. Je nach genehmigter Aufstockung und Erweiterung könnten es bis zu 7.000 Quadratmeter Geschossfläche werden. Im Gestaltungsbeirat unter dem Vorsitz von Peter Cheret erntete Watzl mit dem Projekt durchaus Wohlwollen. „Es könnte für Göppingen ein Gewinn sein, dieses Gebäude zu entwickeln“, sagte Cheret. Das richtige Maß der Nachverdichtung sei jedoch eine wichtige stadtplanerische Frage, meinte sein Beiratskollege Johannes Kappler. Er lobte, dass der Investor die Geschichte des Gebäudes bewahren wolle. Das Haus werde jedoch später „eine sehr viel stärke Präsenz als bisher haben.“
Eine der Anregungen der Architekturexperten im Beirat war es, den Kopfbau an den Kreisverkehr zu verlegen, wo es ja ohnehin schon eine platzartige Ausformung gebe. Auch die Nordfassade solle sich stärker zum Platz hin öffnen, schlug Kappler vor. Insgesamt wäre stadtplanerisch wünschenswert, wenn das neue Gebäude ein Stockwerk weniger bekäme, denn vor allem in der Nachbarschaft nach Süden hin existiere eine kleinräumige Struktur. Die vorgesehenen Abstände seien dort zu gering, meinte Kappler.
Watzl kündigte an, zusammen mit seinem Architekten die Vorschläge zu prüfen. „Wir wollen schnellstmöglich mit der Sanierung und Erweiterung beginnen und hoffen auf eine zügige Baugenehmigung.“
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